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Tag 089 31.07.2020 Capranica - Sutri

Heute hatten wir mal eine Stunde länger geschlafen und auf ein schönes Frühstück gehofft aber wir wurden ohne verabschiedet. Unser erster Weg führte uns also die Altstadt von Capranica runter zum Supermarkt bevor es mit frischem Getränkevorrat wieder den nächsten Berg steil bergauf ging.
Auch heute führte unser Weg durch Haselnussplantagen bevor wir nach einer kurzen Straßenüberquerung in den Wald gingen.
Trotz der Hitze war es auf dem Weg sehr angenehm. 
Der Weg wurde schmaler und führte uns an einem Bach entlang.
Den Wald hat man der Natur überlassen aber der Weg ist sehr gut gepflegt und ausgeschildert.
Selbst Rastplätze findet man hier mitten im Wald. 
Kaum ist man aus dem Wald raus sah man schon oben auf dem Berg die Altstadt von Sutri. Wenn man in die Stadt möchte ist es ratsam nicht auf die Beschilderung zu achten, sondern ein Blick auf die App zu werfen um den richtigen Weg in die Stadt zu finden. Leider hatten wir keine anderen Pilger getroffen aber die Unterkünfte im Ort sind rar, deshalb hatten wir schon einen Tag vorher gebucht.
Die Altstadt ist sehr schön aber bei 38C° haben wir nur schnell eingekauft und wieder ab in unser kühles Zimmer. 

Tag 088 30.07.2020 Vetralla - Capranica

Morgens um 6 Uhr hatten wir 21C°, so kühl war es nicht mal in der Nacht.
Frühstück gab es heute mal wieder nicht, dafür hatten wir jede Menge Getränke dabei. Nachdem wird den Berg in Vetralla hoch sind, waren wir schon am Start der Etappe schweißnass. Die ersten 6 Kilometer ging es nur bergauf. Als wir endlich aus dem Ort raus waren ging es ab in den Wald. Da waren die Temperaturen zu ertragen.
Um die Eichen herum war alles aufgewühlt, wir vermuteten Wildschweine. Die sonnigen Abschnitte waren schon verdammt warm. Nach dem Aufstieg ging es raus aus dem Wald und ab in die Haselnussplantagen.
Der Weg heute war mal wieder richtig schön. Wegen der Hitze hatten wir aber viele kurze Pausen gemacht.
Um 11 Uhr hatten wir 34C° erreicht. Bei diesen Temperaturen haben wir von jetzt an nur noch kurze Etappen eingeplant.
Um 12:30 Uhr waren wir in Capranica angekommen. Weiter wollten wir heute auch nicht mehr und eine Unterkunft hatten wir während einer Pause schon online gebucht. Der Weg war sehr staubig und wir freuten uns auf eine Dusche.
Ein schöner Ort mit einer wirklich tollen Altstadt, leider sind alle Geschäfte zu und stehen zum Verkauf. Unser erstes Essen für heute gab es dann um 19:30 Uhr bei einer Temperatur von 37C°.
... und die Leute schauen und lachen über die Pilgerbräune.

Tag 087 29.07.2020 Viterbo - Vetralla

Es hieß wieder früh aufstehen für uns. Da wir im B&B ein Apartment bekommen haben, stand das Frühstück am Abend schon da. Wahrscheinlich steht es immer da. Da fragt man sich was mag ein Toastbrot für Inhaltsstoffe haben wenn es 6 Monate haltbar ist. 
Beim verlassen der Stadt sahen wir auch noch ein paar schöne Stellen. Es war warm und heute erreichten wir die 31C° schon um 10 Uhr. Der Weg ging immer ein bisschen hoch und runter. 
Die Hitze machte uns sehr zu schaffen aber dann überwiegt doch wieder das Glücksgefühl. Wir freuten uns über den Duft der Kräuter am Wegesrand, über ein wenig Schatten von den Olivenbäumen und über den Blick in die Ferne. 
Bis Vetralla waren es nur 16 Kilometer aber das reichte uns auch. Als wir ankamen hatten wir bereits 37C°, wohlbemerkts im Schatten.
Unsere Unterkunft hatten wir bereits übers Internet gebucht. Ist hier auch nötig, denn hier laufen viele Pilgerrouten zusammen und so sind die Unterkünfte schnell vergriffen. Die Wärme macht müde, so hatten wir vor dem Essen noch 2 Stunden geschlafen.

Tag 086 28.07.2020 Orvieto - Viterbo

Die früheste Möglichkeit heute Frühstück zu bekommen war 9 Uhr und das wollten wir heute mal in Anspruch nehmen.
Wie immer gab es ein klassisches italienisches Frühstück mit Keksen, Kuchen und Zwieback. Dank Corona wurde es uns im Zimmer serviert. So haben wir aber erst kurz nach 10 Uhr ausgecheckt. Orvieto hat einen ganz eigenen Geruch, als würden in jeder Ecke Räucherstäbchen an sein, irgendwie süßlich. Es liefen sehr viele Katzen durch die Gassen die sehr verwahrlost und abgemagert aussahen. Es war am Morgen schon unerträglich heiß. Noch einmal schauten wir uns den prachtvollen Dom an und gingen dann zur Standseilbahn. Leider war sie defekt und wir wurden auf den Bus verwiesen. Noch beim warten auf den Bus wurden wir wieder rangewunken und so fuhren wir ganz alleine mit der Seilbahn nach unten.
Um 11 Uhr waren wir unten am Bahnhof und wir hatten schon 31C°, das Wasser lief und auch beim nichts tun im Schatten den Nacken runter. So beschlossen wir heute mit der Bahn weiter zufahren. Asche auf unser Haupt aber wir werden die Etappe irgendwann zu einer kühleren Jahreszeit nachholen. Die Bahn hatte 35 Minuten Verspätung und war dazu noch total überfüllt. Ohne Klimaanlage! Wir blieben im Ausgangsbereich stehen der zu den Sitzplätzen Türen hatte, so konnten wir Kontakt vermeiden um ein eventuelles Ansteckungsrisiko aus dem Wege zu gehen. Unheimlich, der Zug fuhr ohne Innenbeleuchtung durch Tunnel und es war stockfinster. Wir waren froh als wir endlich ankamen. Auf den Anschlusszug mussten wir 2 Stunden warten. Der war aber gut klimatisiert und wir hatten den ganzen Zug für uns alleine. Kurz vor 15 Uhr kamen wir in Viterbo an. Die Altstadt ist von einer gigantischen Mauer umgeben und wir erwarteten eine wunderschöne Altstadt. Als wir durchs Tor gingen waren wir aber erschrocken. Wir sahen nichts schönes, auch nicht als wir durch die schmalen Gassen gingen. Wir sahen Armut und es hat in allen Ecken gestunken. Wir wollten was Essen aber es gab nur schmierige Bars.
Auch die Unterkunft die wir gefunden haben lag in einer dreckigen Hinterhofgasse. Erstaunlicher Weise ist unsere Unterkunft aber sehr schön und sauber. Um die Ecke fanden wir dann wohl den schönsten Platz der Stadt, dort haben wir heute gegessen.
Auf dem Rückweg mussten wir aber wieder den Gestank der Stadt ertragen und das bei unerträglicher Hitze.

Tag 085 27.07.2020 Fabro - Orvieto

Unser B&B war richtig toll und natürlich gehörte auch ein Frühstück dazu. Leider konnten wir das aber mal wieder nicht wahrnehmen, weil unser Pilgertag sehr früh begann.
Der Abstieg von Fabro kam uns gar nicht mehr so lang und so steil vor wie gestern. Weiter ging es dann Richtung Ficulle. Der Ort lag mal wieder auf dem Berg und da wir bei der Wärme noch einen weiten Weg vor uns hatten, fanden wir einen Weg drum rum.
Unser Schritttempo war schnell und wir dachten "bloß nicht anhalten", nur im Schatten der Bäume gingen wir auch mal etwas langsamer. Schnell wurde es heiß und der Rucksack schwamm förmlich auf unserem Rücken. Das nahm uns aber nicht das Glück, welches wir beim pilgern empfinden.
Unser GPS zeigte bei Bardano wieder einen Berg an aber auch hier fanden wir einen noch kürzeren Weg drumrum. Klar ging es auch mal hoch aber im allgemeinen sind wir heute mehr bergab gegangen. So sollte es bleiben, deshalb haben wir uns in Sterracavallo wieder vom Weg entfernt, weil wir dachten da den kürzesten Weg richtung Seilbahn zu gehen. Leider haben wir unsere Berechnung ohne den Bach gemacht, na ja zur Zeit ist es nur ein Bach. Wir mussten zurück und eine Brücke finden. Dann sind wir der Landstraße bis zum Bahnhof von Orvieto gefolgt, dort fährt die historische Standseilbahn hoch in die Stadt.
In etwas über zwei Minuten waren wir oben. Klatschnass waren wir eh aber es war entspannend und aufregend. Wir hätten mit der Karte (kostet 1,30€) auch noch mit dem Bus bis zum Dom (900m) fahren können aber wir wollten uns lieber alles in Ruhe anschauen.
Dann ging es auf Unterkunftsuche. Hier im Ort gibt es viele in allen Preisklassen. Wir haben ein schönes B&B gefunden. Die Stadt haben wir aber denn nochein bisschen weiter erkundet.
Und nach einer Pizza war es wieder ein gelungener Tag.